Die Türkei ist groß! 1,5 Mal die Fläche von Frankreich. Um uns die Chance zu geben, andere Regionen zu sehen, nehmen wir den Bus, um 550 km Richtung Osten zu machen. Hier ist der Bus das Äquivalent zum Zug in Frankreich und wird viel genutzt. Es ist Top-Komfort: breite Sitze, WLAN, Steckdosen, Tee und Kekse, nicht zu vergessen das Eau de Cologne, um sich die Hände nach dem Essen abzuspülen. Fahrräder kommen gegen einen Aufpreis in den Frachtraum.
Wir reisen zum Mitdreißiger Ahmet nach Adana. Er ist ebenfalls ein WarmShower-Gastgeber. Er begrüßt uns mit: „Welcome to Middle-East“. Und tatsächlich merken wir in diesen Tagen mehr vom großen Unterschied zwischen dem Westen und dem Osten der Türkei. Die westliche Welt ist hier weniger präsent.
Auf der einer Tafel bei Ahmet zu Hause entdecken wir eine Nachricht von Éloi und Inès, unseren Freund:innen aus Toulouse! Wir sind auf ihren Spuren 🙂 .
Ahmet ist lustig, unkompliziert und freut sich über jede Unterhaltung. Wir sprechen über Wirtschaft, er erklärt uns die Inflation. Hier steigen die Lebenshaltungskosten etwa alle sechs Monate. Sein Gehalt als Lehrer steigt ein paar Monate später, aber nicht genug, um die Inflation zu decken. In seinem Fall verdiente er als Lehrer im Jahr 2015 2000 türkische Lira im Monat, heute 35000, aber in Wirklichkeit hat er an Kaufkraft verloren. Es ist etwas verständlicher, warum an der Küste 20-stöckige Gebäude wie Pilze aus dem Boden schießen: Da es nicht möglich ist, der Währung zu vertrauen, hat der Kauf von Wohnraum einen hohen Wert.
Wir sprechen über Politik. Seit Erdogans knapper Wiederwahl im Jahr 2023 scheint er nicht mehr an Demokratie zu glauben.
Er gibt uns einige gute Adressen, um die Stadt zu besichtigen, darunter schöne historische Moscheen und die zweitgrößte Moschee der Türkei. In einem Laden mit Süßigkeitenfabrik lassen wir uns Loukoums und andere Halvas schmecken.
