Le Canal du Midi

Nach und nach verändert sich die Landschaft um den Canal du Midi. Die Vegetation wird mediterraner. Der Boden ist trockener. Auf vielen Teilstrecken sind die Platanen entlang des Kanals einem Pilz zum Opfer gefallen. Mehrere zehntausend Bäume mussten gefällt werden. Derzeit findet eine Wiederaufforstung statt, bei der lange Strecken immer nur mit einer Baumart bepflanzt werden: Linden, Birken, Ahorn. Wir fragen uns, ob es sinnvoll ist, in Monokulturen zu pflanzen…

Der Übergang zwischen den Departements/ Landkreisen Haute-Garonne und Aude ist bemerkenswert: Vom Asphalt geht es auf Schotter- und Erdwege. Am Anfang ist es noch idyllisch. Nach 30 km haben wir es allmählich satt, ständig zu hüpfen und Staub im Mund zu haben. ^^ Wir sind froh, dass wir gute Reifen und gut befestigte Gepäckträger haben. Anstatt unnötige Autobahnen zu bauen, wie nicht weit entfernt mit der geplanten #A69 Toulouse-Castres (#nomacadam), könnte doch hier etwas Teer investiert werden, um die Fahrradmobilität zu erleichtern.

Unseren ersten Zwischenstopp machen wir bei Bekannten: Kristine, mit der Julian gearbeitet hat, und ihrem Lebensgefährten Gerald. Sie wohnen in einem Dorf im Minervois. Wir werden super freundlich empfangen, essen gut und diskutieren über Politik. Wir entdecken Jean-Marc Reiser, den Gérald besonders schätzt. Er hat in den 1970er Jahren an den Zeitungen Charlie Hebdo und La Gueule Ouverte mitgewirkt. Wir schlafen mal wieder in einem Bett, das wir als besonders gemütlich empfinden.

Am Morgen befreien wir unsere Fahrräder vom Staub und schon sind wir wieder unterwegs… und werden schnell gestoppt: 4 km weiter stoßen wir zufällig auf das „Apfel-, Wein- und Reisfest“, welches wir natürlich besichtigen.

Wieder am Canal du Midi entlang passieren wir etliche Schleusenstellen. Der 240 km lange Canal du Midi ist ein spannendes Bauwerk. Er verbindet Toulouse und das Mittelmeer auf dem Wasserweg und bewältigt den Höhenunterschied mithilfe von ca. 60 Schleusen. Er wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und diente der Binnenschifffahrt. Zwei Jahrhunderte später wurde er von der Eisenbahn verdrängt. Heute ist er hauptsächlich eine Touristenattraktion und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir konnten den Sturz eines Herrn in den Kanal beobachten, als sein Boot durch die Schleuse fuhr. Die Schleusenwärterin: „Brauchen Sie einen Ring?“ „Nein, alles in Ordnung, ich bin nur nass vom Scheißwasser!“, antwortete der Mann angewidert. Tatsächlich landen die Klogänge der Bootsfahrenden immer noch im Kanal…

Auf Anraten unserer Gastgeber, Kristine und Gérald, radeln wir zum Weiler „Le Somail“, wo wir den beeindruckenden Secondhand-Buchladen „le trouve-tout du livre“ betreten. Tatiana fühlt sich wie in der Bibliothek von Hogwarts.

Le projet d’autoroute A69 Castres-Toulouse, de quoi ça s’agit ?

L’idée date des années 1980, et on en entend parler plus largement ces derniers mois car les premiers travaux ont été lancés (coupes d’arbres notamment) et que la mobilisation contre le projet s’est intensifiée.

On recommande l’écoute de cette émission (20 min), qu’on a trouvée claire et bien faite. Elle explique le projet d’autoroute A69 et les arguments pour et contre. N’hésitez pas à la diffuser à vos proches.
-> Écouter le podcast „L’heure du Monde : tout comprendre à la controverse de l’autoroute A69„.
-> Pour celles et ceux qui préfèrent lire, voici un article à lire sur le sujet.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen