Krakau, die alte geschichtsträchtige Hauptstadt 💡

Dzień dobry,

Wir entdecken Krakau und sind überrascht von so viel historischem und kulturellem Reichtum! Wir machen zwei Walking-Touren, um einen guten Überblick über die Geschichte der Stadt zu bekommen, die 500 Jahre lang die Hauptstadt Polens war.

Eine „Anekdote“: Im September 1939 wurde das Land von Nazi-Deutschland UND Russland überfallen. Die polnische Armee befand sich im Norden, als Krakau angegriffen wurde. Der neue Bürgermeister (erst seit drei Tagen) marschierte allein aus der Stadt und stellte sich den Deutschen vor, erklärte ihnen, dass es keine Soldaten gäbe, die die Stadt verteidigen könnten, und bot sich selbst als Geisel an. So wurde Krakau verschont und ist eine der wenigen Städte, die während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört wurden. Deswegen können wir heute den großen Platz mit seinen bunten Gebäuden, die Markthalle und das jüdische Viertel, welches zum Trendviertel geworden ist, bewundern.

Krakau ist auch für seine Universität und einige illustre Personen bekannt, die dort studiert haben (oder auch nicht): Kopernikus, Marie Curie und Papst Johannes Paul II (der lokale Rockstar), unter anderem.


Wir wohnen bei Magdalena von Couchsurfing und begleiten sie zu einer Party des Netzwerks, wo wir eine sehr aktive Gemeinschaft entdecken. Einheimische und viele Expats mit den unterschiedlichsten Profilen.
Wir begeistern uns für eine Diskussion mit einer Person, die bei MSF an der weißrussisch-polnischen Grenze arbeitet. Diese erklärt uns die Bedingungen, unter denen Migranten von weiter her, manchmal bewusstlos, über den Stacheldraht geworfen werden. Außerdem vollbringt Tatiana eine (für ihre Verhältnisse) Meisterleistung an Ruhe und Toleranz in einem Gespräch, in dem jemand hartnäckig behauptet, dass es eine Meritokratie gäbe – siehe die Beilage weiter unten.

„Quand on veut on peut“ ou l’illusion de la méritocratie

Die Illusion der Meritokratie: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“: Das ist die Grundlage der Meritokratie. Dieses System würde es ermöglichen, allen die gleichen Chancen zu geben, der Rest wäre nur noch Talent, Arbeit und Wille. Auf diese Behauptung (…) stützen sich viele, um Ungleichheiten zu rechtfertigen. Wenn die Armen arm sind, dann im Grunde nur, weil sie es verdient haben“.

Dennoch gibt es nur wenige Staaten, die wirklich meritokratisch sind. Die Tendenz geht vielmehr – zumindest in Frankreich – zu einem ungleichen System. Schauen wir uns das Schulsystem an, das angeblich die Möglichkeit zur Emanzipation bietet; die Zahlen der Studien zeigen jedoch, dass der Werdegang der Jugendlichen sehr stark mit dem kulturellen, sozialen und natürlich auch wirtschaftlichen Kapital der Eltern verbunden ist.

Außerdem „wird die Last des wirtschaftlichen Erbes immer schwerer. Der Rat für Wirtschaftsanalyse versichert daher, dass Frankreich eine Erbengesellschaft ist, denn „Der Anteil des geerbten Vermögens am Gesamtvermögen beträgt heute 60 %, gegenüber 35 % zu Beginn der 1970er Jahre“.

👉 Vielen Dank an die Journalistin Salomé Saqué, für ihre Zusammenfassung zahlreicher soziologischer Arbeiten. Empfohlenes Video zum Thema: Warum es keine Meritokratie gibt (auf französisch : Pourquoi la méritocratie n’existe pas).

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