Die Mani-Halbinsel im Trio

Am 22. Januar treffen wir uns mit Nadja, einer Schweizer Radreisenden, die wir auf der Straße getroffen haben und mit der wir in den nächsten Tagen unterwegs sein werden. Es geht los zur Mani, der zentralen Halbinsel des Peloponnes.

Wir beginnen mit einem 500 m langen, sanften Anstieg, gefolgt von einer wunderschönen Abfahrt in Serpentinen über dem Meer. Wir verbringen zwei Nächte bei Stephan, einem Deutsch-Belgier, aber Wahlgriechen, der ein kleines Häuschen an Reisende überlässt. Er ist enttäuscht von der Entwicklung des Dorfes Stoupa, das sich zu einem Ort für reiche Touristen entwickelt habe, was an der Liegestuhlvermietung am Strand zu sehen sei, die im Sommer für 100€ pro Tag vermietet werden.

In Aeropolis bekommen wir den Tipp, die Nacht in einer alten Bar mit Blick auf das Meer zu verbringen: Wir kommen genau dann an, um einen wunderschönen Sonnenuntergang und Mondaufgang gleichzeitig zu erleben! Perfekt, um auf unsere 3.000 km anzustoßen.

Wir nähern uns dem Süden und es fühlt sich mehr und mehr wie das Ende der Welt an. Die Landschaft hat sich verändert: Die Flora ist ziemlich trocken, das Meerwasser ist auf den weißen Kieselsteinen glasklar. Auf dieser Halbinsel ähneln die Häuser den Burgen der Katarer aus Südfrankreich. Viele sind zu dieser Jahreszeit leer, erst im Sommer füllen sie sich durch den Tourismus. Jetzt im Winter begegnen wir ziemlich vielen Menschen in Wohnmobilen.

Wir verbringen eine weitere Nacht in der Ruine eines Minidorfes, wo wir einen Kuchen bekommen und bei einem Athener Polizisten duschen können.
Es gibt einige lustige Szenen, in denen wir versuchen, uns verständlich zu machen; manchmal rufen die Leute einen englischsprachigen Verwandten oder eine Verwandte an, um zu übersetzen. 

Und schon sind wir an der Südspitze des griechischen Festlandes! Wir „fahren“ einer französischen Radfahrerfamilie über den Weg und machen gemeinsam eine Wanderung zum Leuchtturm: Die Eltern haben ihre Arbeit als Landwirt:innen aufgegeben, um ein Jahr lang mit ihren drei Kindern im Alter von 10, 13 und 14 Jahren in die Pedale zu treten. Wir erzählen uns gegenseitig unsere Geschichten und treffen den Leuchtturmwärter.

Beim Hinauffahren der Halbinsel schwitzen wir weiter kräftig, denn es beginnt mit einem verrückten Anstieg: 400 m auf 3 km. Die Aussicht dabei ist die Belohnung. Vermutlich die schönste bisher.

Die nächsten Nächte verbringen wir auf Kinderspielplätzen, meist geschützter. Wir treffen zum dritten Mal auf Jutta und Bernd, Deutsche, die beschlossen haben, ihre Arbeit zu verlassen und ihr Haus zu verkaufen, um zu reisen, solange sie gesund sind. Tatsächlich haben sie einen gemeinsamen Bekannten mit Julian aus Neuruppin. Wir haben ein spaßiges Frühstück auf dem Spielplatz mit ihnen.

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