Von Kayseri nach Kappadokien

In der Großstadt Kayseri wohnen wir dank des WarmShowers-Netzwerks bei Nilgün, Emrah und ihren Kindern Ezgi und Ozan. Es ist schön, in einer Familie zu sein. Julian ist krank und so ist es vor allem Tatiana, die sich an der köstlichen hausgemachten türkischen Küche erfreut.
Am Sonntag sind Regional- und Kommunalwahlen! Und die Ergebnisse sind in der Türkei insgesamt positiv, da Erdogans Gegner:innen mehrere Regionen und Städte, darunter Ankara und Istanbul, gewinnen.


Anschließend geht es weiter nach Kappadokien. Auf dem Weg dorthin bricht mitten im Nirgendwo eine Speiche an Julians Fahrrad. Das gibt ihm die Gelegenheit, auf einem LKW zu trampen und einen sehr aufgeräumten Fahrradladen zu besuchen, der uns den Tag und die Tour dort rettet.
In Kappadokien herrscht eine andere Atmosphäre als in Kurdistan. Hier ist es sehr touristisch. Hier gibt es vor allem vielLuxustourismus in hochwertigen Minibussen mit Champagner und Lederausstattung, aber auch: Vermietung von Mega-4×4-Fahrzeugen, Quads, Cabriolets, Pferden, „Marry me“-Fotoeinrichtungen.

Julian schleppt sich weiter mit Infekt herum, um die ungewöhnlichen Landschaften mit ihren beeindruckenden Tuffstein-Felsformationen zu sehen und zu bewundern. Wir wandern durch einige Täler, in Felsenstädte, in die unterirdische Stadt Kaymakli (8 Stockwerke unter der Erde! Ursprünge im 8. Jh. v. Chr.), und auch zu einem ausgezeichneten Teppichhändler 🙈.

Natürlich wollen wir auch die berühmten Heißluftballons sehen. Wir stellen unser Zelt an der geeignetsten perfekten Stelle auf, verbringen eine sehr kalte Nacht (3°) und um 6 Uhr morgens ist es soweit: Ein magisches Spektakel! Schaut einfach die Fotos an.

Ergebnisse der türkischen Regional- und Kommunalwahlen

Am Sonntag, den 31. März, fanden in der Türkei Kommunalwahlen statt. Ein wichtiges Thema und geprägt von Kampagnen, die im öffentlichen Raum sehr präsent waren. Tatiana begleitete unsere Gastfamilie zur Wahlurne: Es ist ähnlich wie in Frankreich und Deutschland mit Wahlkabinen und Urnen, die in den Schulen aufgestellt werden.

Auf der Ergebniskarte (siehe oben) :
In Orange: AKP, Erdogans Partei.
Rot: CHP, im Stil der Sozial-demokratischen Partei.
In lila: Dem Parti, die kurdisch-demokratische Partei.

Die hervorragende Nachricht ist, dass Istanbul und Ankara die CHP gewählt haben! Es stand viel auf dem Spiel, da Erdogan sehr an diesen wichtigsten Städten hing. Und generell hat die CHP zugelegt, was gut für die Demokratie ist.

Was die Dem-Partei betrifft, so muss man das genau beobachten. Denn vor fünf Jahren wurde die Dem-Partei auch im Gebiet Kurdistan gewählt, aber die Regierung hat sie zwei Monate nach ihrer Wahl der Ämter enthoben und einige in Gefängnisse gesteckt. Dieses Jahr wurde die Wahl des Dem Parti-Bürgermeisters von Van von der Regierung zurückgewiesen… (unklar, wie es dort weitergeht).

Die Türk:inn:en wählten vier lokale Ebenen. Die Wahlbeteiligung war im Allgemeinen hoch (80-90%), auch wenn die Leute nicht mehr so recht an Demokratie glaubten.

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