Pinara’s unbekannte Schönheit und per Anhalter den Berg hinauf

Auf Anraten der Familie aus dem Südardéchoise fahren wir nach Pinara. Hierbei handelt es sich um eine antike Stätte der Lykkier. Die lykische Zivilisation war ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. in der Region stark vertreten. Sie war als Konföderation organisiert und noch heute können viele antike Städte, Agoras, Amphitheater, Gräber usw. besichtigt werden.

Pinara ist ablegen in der Natur. Vor uns erhebt sich von weitem mehr und mehr seine steile Felswand. Auf die Entfernung sieht es zunächst nach schwarz markierten Punkten, hunderte, aus. Aber nein, es sind Gräber! Am Fuße des Berges befinden sich die Überreste einer alten Stadt mit weiteren in den Fels gehauenen Gebäuden, die mit noch gut erhaltenen, gemeißelte Verzierungen geschmückt sind. Damals wurde hier „sehr solide“ gebaut. Dieser Ort ist wunderschön, aber touristisch kaum vermarktet, noch hergerichtet. Wir denken, wir sind die einzigen hier, und klettern also über Steine und Bäume, was uns das Gefühl gibt, echte Forscher:innen zu sein. Weiter hinten im Tal verschönert ein antikes Amphitheater den Blick noch mehr. Unerwartet treffen wir dann doch eine kleine internationale Gruppe Rucksackreisender, die dort Musik spielt dort. Mit dem zusätzlichen ethnischen Gesang entsteht kurz ein sehr magischer Moment.
Wir teilen uns eine Thermoskanne Kaffee und schnacken etwas. Dann ziehen sie weiter und wir schlagen unweit einer Feuerstelle unser Zelt auf.


Auf unserem weiteren Weg nach Kas, haben wir mehr Zeit als gedacht und entscheiden uns den komplizierteren Weg über das Landesinnere und ein Hochplateau zu nehmen. Nachdem wir einen Teil des sehr steilen Anstiegs (ein bisschen) geradelt und (viel) geschoben haben, postieren wir uns mit unseren Fahrrädern gut sichtbar am Straßenrand. Nicht allzu erfolgreich. Eine Stunde später, als wir gerade wieder auf unsere Pferde steigen wollen, hält ein Herr in seinem Lieferwagen an, juhu!
Receipt lacht im Gegensatz zu seinem berühmten und düsteren Namensvetter ununterbrochen. Er nimmt uns mit noch oben in sein Dorf, in sein Café, welches er mit seiner Frau betreibt. Danach bringt er uns noch bis zum Pass.

Auf dem Pass abgesetzt, bekommen wir eine ganz andere Landschaft zu sehen. Wir stellen das Zelt auf einem kleinen Platz auf, mit herrlichen Blick auf das Meer und die Inseln. Wir treffen dort eine iranisch-amerikanischen Familie, die mit uns den Sonnenuntergang ins Meer bestaunt.

Wir befinden uns in der Nähe der Straße und hören den Großteil der Nacht das Ballett der Zementlaster: Wir befinden uns in einem Touristengebiet, es wird viel gebaut.

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