Santorini, glänzt mehr im Katalog als in echt

Schon wieder eine Fähre, die unsere CO2-Bilanz schlechter macht. Wenn wir schon durch die Ägäis fahren, wo wir nicht so häufig vorbeikommen, können wir auch gleich in der Mitte anhalten, auf einer der 1000 griechischen Inseln.

Die Inselgruppe Santorini ist ein alter Vulkan. Schon bei der Ankunft mit dem Boot fällt der Blick auf den Vulkan. Die Form der Hauptinsel, eine Mondsichel, ist bemerkenswert. Beeindruckende die Klippen mit ihren bunten Steinstreifen, die ins dunkelblaue Wasser fallen, und die weißen Dörfer, die das Ganze überblicken. Nicht zu vergessen die blauen Kuppeln der orthodoxen Kirchen, die das Postkartenmotiv vervollständigen.

Aber in Wirklichkeit ist die Atmosphäre sehr anders. Die Insel ist (nur?) für Touristen gemacht. Viele Touristen. Internationale und reich. Hinter dem Schönen ist nichts Echtes zu finden. Mietunterkünfte und Geschäfte gibt es in Hülle und Fülle. Hier gibt es „Sonnenparkplätze“, mensch kann für die Dienste eines Fotografen bezahlen, um die schönsten Fotos von sich in dieser Traumkulisse machen zu lassen, oder um einen Hubschrauberrundflug über den Archipel zu machen.

Es ist Winter, also ist es ziemlich ruhig. In der Hochsaison, wird uns erklärt, ist das zirkulieren mancherorts schwierig. Wir fragen uns auch, wie die Versorgung auf dieser Insel ohne Wasserquellen gehandhabt wird, auf der mit Mühe und Not drei Olivenbäume und vier Weinstöcke wachsen. Trotzdem wird hier, wie in allen Touristengebieten, die wir in den letzten Monaten durchquert haben, gebaut, was das Zeug hält. Wo bleibt da die langfristige Vision / Nachhaltigkeit? fragen wir uns.

Für Archäologie-Fans ist die Ausgrabungsstätte von Akrotiri interessant. Dort sind die Ruinen, im Pompeji-Modus also von Vulkanlava konserviert, einer alten minoischen Stadt (2000 v. Chr.) zu sehen.


Zugegeben, die Inselgruppe Santorini ist (sehr) schön. Wie das Bild auf vielen Postkarten, die häufig für Griechenland stehen. Trotzdem raten wir von diesem Reiseziel absolut ab.

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